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Im World Wide Web findet momentan ein Wandel in der Benutzerführung
statt. Neue Schlagwörter wie das Web 2.0 versuchen diesen Wandel in
Begriffe zu fassen. Durch Web 2.0-Anwendungen sind die Web-Anwender
keine statischen Beobachter mehr, sondern können interaktiv den
Web-Content mitgestalten. Dass dieser Wandel kein momentaner Hype
ist, zeigen die unzähligen Tools, die in Verbindung mit der
Entwicklung von intelligenteren Client auftauchen, sowie der Erfolg
der bisherigen Rich-Client-Anwendungen im Internet. Wie viel
Bedeutung Web 2.0-Anwendungen beigemessen wird, zeigen auch die
Käufe von Google und Yahoo. Google z.B. zahlt Milliarden an YouTube
oder stellt die Entwickler des online Tabellenkalkulationsprogramms
IRows in ihren Dienst. Yahoo kauft die online Bookmark-Anwendung
del.icio.us sowie die online Image Publishing Seite Flickr.de auf.
So genannte Rich-Client-Anwendungen sollen die Anforderungen des
Webs 2.0 erfüllen. Sie vermitteln durch schnelleres
Reaktionsverhalten, asynchrones Laden und erweiterte Bedienelemente
ein "Look and Feel", das immer mehr einer
Desktop-Anwendung gleicht. Wie sieht es aber mit Technologien und
Frameworks aus, welche die Entwicklung von Rich-Client-Anwendung
unterstützen? Als Web-Entwickler hat man zwischen den unzähligen
Technologien und Frameworks die Qual der Wahl. In dieser
Diplomarbeit werden bestehende und neue Web-Technologien
vorgestellt, wobei ein Hauptaugenmerk in die Entwicklung von
Rich-Client-Anwendungen gelegt wird. Anhand von zwei
Implementierungen, die einen relevanten Einsatz im realen Web-Umfeld
finden, werden die Herausforderungen von Rich-Client-Entwicklungen
näher untersucht.
Wenn der Wandel von "Webtop" zum "Desktop"
stattfinden soll, müssen wesentliche Eigenschaften von
Desktop-Anwendungen auf Web-Anwendungen übertragen werden. In
diesem Zusammenhang spielt die HTTP-Push Technik eine bedeutende
Rolle, denn sie hebt das bis dahin gültige Paradigma auf, bei dem
jegliches Ereignis im Web von Benutzer initiiert wird. Diese
Diplomarbeit präsentiert die derzeit existierenden Möglichkeiten,
um Push über HTTP zu realisieren und zeigt, welche
Herausforderungen dabei begegnet werden müssen.
Zudem bieten Desktop-Anwendungen dem Anwender eine Fülle an
GUI's, mit denen die Übersicht und die Bearbeitung von Daten
verbessert werden. Im Web sind nur die Standard HTML Formular
Elemente vorhanden. Erweiterte Widgets können nur durch die
Verwendung von Plug-Ins, Frameworks oder anderen Mechanismen wie
z.B. XUL erzeugt werden. In dieser Diplomarbeit wird mit Hilfe eines
Javascript Frameworks ein Verfahren demonstriert, wie man ohne die
Verwendung von komplizierten Methoden, einfach aus HTML heraus
erweiterte Bedienelemente für Web-Anwendungen erstellen kann.
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